Medewi, Bali, 24.5. – 2.6.
Medewi, ist ein kleines Dorf im Nordwesten der Insel, der einzigen kleinen Region mit Muslimischer Mehrheit. Die ersten vier Tage wohnten wir direkt am Meer, in einer kleinen Ranzbude ohne Mückennetz und Waschbecken, genannt Gede. Dafür 7 euro zu zweit mit Meerblick. Essen auch gut, günstig und scharf wie Feuer. Netter Service und nette Weltenbummler im Guesthouse, absolut empfehlenswert wenn man nicht zu viel wert auf Komfort legt.
Am Wochenende ein Surfcontest für unter 16jährige, Australische Surfermuttis stolz wie Oskar am Kliff, die Kids ausgerüstet wie Profis, jeder 3-4 neue Boards für jede Welle – im Gegensatz dazu die Indokids, die ihnen trotz gesnapter Bretter locker die Stirn bieten konnten. An Surfen von unserer Seite nicht zu denken, ordentliche Ohrenschmerzen beide, mal wieder – das klassische Surferear. Dreckiges Wasser, Wärme und Wind bilden den optimalen Nährboden.
Um die Ecke fanden wir ein nettes Surfcamp, und da Tabea „gerne“ (notwendigerweise) nochmal ein Coaching machen wollte, checkten wir für eine Woche ein. Ohrenschmerzen und Verletzung zwangen mich zum Aussetzen, Billard um Bier mit den Coaches war ein guter Ersatz, genauso wie lustige gemeinschaftliche Poolsessions mit Salto Wettberwerben. Tabea zwang sich 2mal täglich mit Coach Heri ins Wasser, der sie ordentlich in die Wellen scheuchte, und auch nicht vor Crashs mit Locals zurückschreckte. Kleine Schrammen und manche fiese Cuts in der Fußsohle ließen sich nicht vermeiden, weswegen wir beschlossen uns Riff-Booties zu besorgen. Ein traumatisches Erlebnis erlitt Tabea, als plötzlich ihre Leash riss und sie sich ohne Board durch Wellen und Surfern an Land kämpfen musste. Zum Glück ist dabei niemand zu Schaden gekommen.
Nachts hielt uns oft der Muezzin von 3 bis 5 wach, in anderen Nächte war es sein Weckruf um halb 6 der uns zum Aufstehen zwang. Die ganzen Muslimen Bräuche wirken etwas scheinheilig auf Dauer ebenso wie der nächtliche Muezzingesang auf voller Lautstärke aus der Moschee. Wer bitte betet von 3-5? wir gläubig muss man sein? Wann soll man eigentliche arbeiten, wenn man die ganze Zeit nur beten soll? Und wo bleibt der Spass bei dem Ganzen? Wir haben Geschichten gehört, dass die Ehefrauen nur mit ihren Männern schlafen, wenn sie ein Geschenk mit nach hause bringen, und dann auch nur angezogen und ohne Anfassen. Kein Wunder, dass versteckte Bordelle an den meisten Strassenecken zu finden sind….
Die Abende wurden meist auf dem Muslim Night-market im Nachbardorf verbracht. 20 kleine Strassenstände auf einem großen Parkplatz – schnabulieren vom Feinsten, bisschen hier, bisschen da. Lammspiesse in Erdnuss-Chilli-Soße als Appetizer und Balipancakes als Dessert für mind. 4 Leute.
Alles in allem wars ne nette Woche, mit geilen Leuten, mit denen wir auch anschliessend weiter reisen sollten. Tabeas Coachings waren auch gut, doch die Unterkunft war, dafür was geboten wurde, definitiv zu teuer.
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