Berliner Reisejeschichten

4.12. 2012 – Uffn Weg

Am Dienstag Abend hamwa Buenos Aires jetzt vorerst verlassen, Pint und Pegel eenjepackt und uns Richtung Wüste uffjemacht. Musste wissen, in Argentinien reist man nicht mit Zug, fliegen is ooch viel zu teuer, aber es jibt ja – Jott sei Dank – die Reisebusse, die zum Spottprees dit Land kreuzen.

Dit janze mit Service vom Feinsten, Ledersessel verstellbar mit Fussstütze (drei S – man sieht dit doof aus) bis oof 180° – Bordentertainment mit starjken Blockustern – Ne Molle oder nen Weinchen wird von der Bus-Stewardess gebracht. Dit is ma enspanntes Reisen.

Nach 14 Stunden Nachtreise endlich anjekommen dachten wa. Aber weeste ja, wennde denkst du hast ihn drinne, steckta inna Sofarinne. Will sagen, Pustekuchen, nochmal knappe 4 Stunden uffn Anschlussbus warten. Also bischen durch die Stadt jeholzt, wat zum snäcken jesucht und jefunden. Dann nochma für vier Stunden in Micro Richtung San Agustin de Valle Fertil. Reinjesetzt – Rausjekiekt. Wat seh ick – Nüschts, ooßer Sand, Steene und Kaktusse. Endlich kleene Pinkelpause nach jeschlagenen zwee Stunden. Ick stieg aus und dachte mich streeft nen Bus. Über 40 grad, und die Luft fühlte sich an, als würde eenem nen Riesen-Föhn direkt vor die Schnute jehalten werden.

Kurz ma paar Kakteen jegossn, und weeter jeht die wilde Fahrt. 200 km in 4,5 Stunden, wenn dit ma keene anjemessene Reisejeschwindigkeit is. Aber is ja Jacke wie Hose, Hauptsache ankommen, wie ick immer sach! Endlich da und gleech mit königlichen Service empfangen wie dit sich jehört – Limo- und Jepäckservice vonna Busstaation zum Hostel und dit janze noch von wirklüsch original Indios. Nettet Volk. Hiess er doch ooch tatsächlich „Indio“ der Jute, dit paast doch wie die Faust oofs Ooge.
Weiter jings, kurz ma eenjeshoppt und bischen durchs Dorf jesteppt. Diesma keene Stulle zu Abend, sondern Gauchomässig mit Asado begrüßt, dauert zwar – wat zum Beißen jabs erst um eens inna Nacht – lohnt sich aber. Größter Snäck wo jibt! Danach noch Indios Jeburtstach jefeiert mit nem Mob anderer Gauchos. 

Die Alte hat ooch tatsächlich endlich noch Tango jelernt, ick hab fast nicht mehr dran jegloobt.

Der Abend jing noch lange, jesprochen wurde nur Spanisch, janz schön schwer für meene Berliner Schauze, doch Ferned Branca Cola hat die Zungen ordentlich jelockert. Jang jemäß dem Motto: Säufste – stirbste. Säufste nich – stirbste ooch. Also säufste.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Berliner Reisejeschichten“

  1. Avatar von G.I.Joe
    G.I.Joe

    yeeeeaaaaahhhh guter Slang!

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